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Mit dem Hamen auf Aalfang

Schon lange vor der Industrialisierung wurde auf der gesamten Weser erwerbsmäßiger Fischfang betrieben. Die frühere Weserfischerei wurde als beachtlich eingestuft (Schiemenz, 1952), was insbesondere auf den damaligen Lachsbestand zurückgeführt wird. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war das Wehr in Hameln das erste Hindernis für aufsteigende Lachse, an dem zwei große Lachsfischereirechte existierten. Der Lachsfang ging zwar bereits früher zurück, doch erst die Inbetriebnahme der Weser-Wehre in Dörverden und Bremen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bewirkten einen drastischen Rückgang. Seit dieser Zeit bildet der Aal die wesentliche Grundlage für die erwerbsmäßige Fischerei. Der Aal wurde zumeist bei der Abwanderung in Hamen gefangen. Daneben wurde ihm mit Drahtreusen nachgestellt (Schiemenz, 1952). Für das Jahr 1964 wurden 41 hauptberufliche und 20 nebenberufliche Weserflussfischer (Tesch) angegeben.

Der Aalfang erfolgte früher wie heute mit Hamen an Aalschokker sowie Körben und Reusen (siehe unten).

Heute arbeiten nur noch 5 Berufsfischer an bzw. auf der Ober- und Mittelweser. Hinzu kommen noch einige wenige Nebenerwerbsfischer an der Weser und Aller sowie drei Berufsfischer und 5 Nebenerwerbsfischer am Steinhuder Meer. Der Dümmer See wird zudem von einem der Haupterwerbsfischer an der Weser mitbewirtschaftet. In Bremen und unterhalb Bremens bis Cuxhaven gibt es noch einen Berufsfischer mit Hamenkutterfischerei und einige Nebenerwerbsfischer, die mit Körben oder Reusen fischen.

Bis heute hat die Anzahl der Berufs- und Nebenerwerbsfischer an der Weser und deren Nebengewässer wie Aller, Steinhuder Meer und Dümmer sehr stark abgenommen. Das betrifft neben der Anzahl der Fischereibetriebe auch die Intensität der Netzfischerei im gesamten Flussgebietssystem der Weser einschließlich der damit verbundenen Seen. Die Ausübung der berufsmäßigen Fluss- und Seenfischerei im Wesereinzugsgebiet ist in der Gesamtbetrachtung der Fläche und Fischertragsfähigkeit als extensiv, nachhaltig und naturnah zu bezeichnen.

Die Hauptgründe für den drastischen Rückgang der beruflichen Fischerei im Weserflussgebietssystem liegen im Wesentlichen in folgenden Ursachen:

  • Der starke Flussverbau mit Querbauwerken für Schifffahrt und Wasserkraftanlagen
  • Großflächiger Verlust von wertvollen Fischlebensräumen durch wasserbauliche Maßnahmen wie Begradigung, Eindeichung, Siel- und Schöpfwerken, Verlandung, Flussausbau mit Verschlammungsfolgen
  • Einleitung von gewässerschädlichen Stoffen z.B. aus der Kaliindustrie, der Landwirtschaft, der kommunalen Kläranlagen, aus Industrie und von versiegelten Flächen
  • Dem massiven Fraßdruck des Kormoranbestandes auf die Fischbestände besonders der Binnenweser sowie der angebundenen großen Seen

Den wenigen noch verbliebenen Berufsfischereibetrieben im Weserflussgebietssystem kommt somit eine hohe Umweltindikatorfunktion zu!