Die geheimnisvolle Reise und Vermehrung
Woher kommen die kleinen Aale? Diese Frage haben sich Fischer und Verbraucher bereits in früheren Jahrhunderten gestellt. Eine Paarung von Aalen haben sie in unseren Flüssen und Seen nie beobachtet, aber sie wussten, dass große Aale einen Wandertrieb entwickeln und ins Meer ziehen. Hier kommt ebenfalls ein Fisch mit einem schlangenartigen Körper vor, der lebende Junge zur Welt bringt, könnte dieser Fisch, die Aalmutter, die „Mutter der Aale“ sein? Erst Beobachtungen italienischer Forscher im Mittelmeer und ausgedehnte Forschungsreisen des dänischen Wissenschaftlers Johannes Schmidt zu Beginn des letzten Jahrhunderts brachten Licht in das Dunkel: Aale entwickeln sich aus im Meer schwimmenden, durchsichtigen Larven mit blattartiger Körperform. Diese Weidenblattlarven wandeln sich in aalförmige, weiterhin durchsichtige Glasaale um. Diese Fische ziehen in unsere Flüsse und Seen, wo sie zu den uns bekannten braun- dunkelgrün gefärbten Aalen heranwachsen. Johannes Schmidt beobachtete Weidenblattlarven in einem weiten Meeresgebiet im Atlantischen Ozean und im Mittelmeer, wobei die jüngsten Larven in einem Meeresgebiet vor den karibischen Inseln gefunden wurden. Nur hier fand er zu Beginn des Frühjahrs, im April die jüngsten Larven und er konnte ihre Wanderung über den Atlantik bis an die europäische Küste verfolgen, die etwa 2 bis 3 Jahre dauerte. Auch wenn er keine Aale bei der Paarung beobachtete, hielt er das Geheimnis der Fortpflanzung für gelöst, er hatte das Gebiet mit den jüngsten Larven gefunden und konnte den Zeitpunkt angeben, wann diese Larven dort auftreten und an der europäischen Küste ankommen. Aber es blieben viele Fragen offen: Wie genau wandern die Aale aus Europa zu diesem Laichplatz und wandern alle Aale aus Europa dort hin? Wie genau erfolgt die Vermehrung? Antworten auf diese Fragen wurden erst in den letzten Jahren gefunden aber noch ist nicht alles geklärt.